Die Auxilia Versicherung, ein reiner Rechtsschutzversicherer, informiert regelmäßig über verschiedene Rechtsschutzfälle aus der Praxis. Kürzlich erhielt ich folgendes Beispiel:
Für den kommenden Winter wollte Olaf B. seinen Brennholz Bestand auffüllen. Aufgrund der extrem hohen Energiepreise kostet das Holz bei seinem üblichen Lieferanten mehr als das Dreifache. Über eine Werbe-E-Mail wurde er auf ein Internet-Angebot aufmerksam. Durch den sehr günstigen Preis ließ er sich locken und bestellte dort sein Brennholz.
Zwei Wochen nach der Bestellung wartete Olaf B. immer noch auf sein Brennholz. Nach mehrmaligen erfolglosen Nachfragen erscheint ihm die Sache zunehmend suspekt. Olaf B. ruft bei der telefonischen Rechtsberatung seiner Rechtsschutzversicherung, der KS/AUXILIA an. Der freundliche Rechtsanwalt lässt sich den Sachverhalt genau schildern. Auf den ersten Blick scheint die Website des Online-Anbieters in Ordnung zu sein. Allerdings ist im Impressum eine nicht existente Firma angegeben.
Der Rechtsanwalt vermutet, dass es sich um einen Fake-Shop handelt. Insbesondere der Umstand, dass Olaf B. die Zahlung per Kreditkarte nicht durchführen konnte bestärkt ihn in dieser Vermutung. Stattdessen musste er per Vorkasse auf ein Konto in Frankreich überweisen. Viele negative Bewertungen auf Bewertungsplattformen zeigen, dass auch andere Kunde dasselbe Problem haben. Mit der Brennholzlieferung ist daher nicht zu rechnen und das bereits bezahlte Geld kann Olaf B. leider nicht zurück erstattet werden.
Der Rechtsanwalt erklärt Olaf B., dass aufgrund der fehlenden Unternehmensangaben kein juristisches Verfahren möglich ist. Ohne Namen und ladungsfähige Adresse, können diese Fake-Shop Betrüger kaum ausfindig gemacht werden. Und wenn doch, gibt es meist kein verwertbares und nachweisbares Vermögen.
Durch dieses sehr aufschlussreiche Telefonat ist Olaf B. etwas resigniert. Doch durch die umfassenden Tipps und Erklärungen des Rechtsanwaltes hat er jetzt Klarheit. Zudem wird er mit den neuen Erkenntnissen nicht noch einmal auf solche Betrüger reinfallen. Unsere Tipps zur Erkennung von Fake-Shops haben wir unten für Sie zusammengefasst.
Hintergrund
Die telefonische Rechtsberatung durch unabhängige Rechtsanwälte ist bei vielen Rechtsschutzversicherungen in versicherten und nicht versicherten Angelegenheiten möglich.
Tipps zur Erkennung von Fake-Shops:
• Sehr günstige Preise, die stark von anderen Marktpreisen abweichen
• Fehlerhafte Texte oder unvollständige Webseiten
• Zahlungsweise per Vorkasse, insbesondere bei Konten im Ausland
• Shop- und Website-Adresse passen nicht zusammen
• Überprüfung des Impressums auf existierende Unternehmensangaben über handelsregister.de
• Aufführung in den Fake-Shop Listen der Verbraucherzentrale
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Einfach anrufen, oder eine e-mail schreiben.
Ihr
Wolfgang Ruch
